WEIT-DURCH-ÜBER-EIN-AUS
Ortsspezifische Installation im Atelier Nr.6 im Atelierhaus Salzamt, Linz, während eines Stipendienaufenthaltes (Reisestipendium des Künstlerhauses Schloß Plüschow 2021)
Mit dieser Installation wird der Blick des Betrachters ausgehend von der Eingangstür durch das Fenster auf die Donau gelenkt, indem er durch einen 9m langen Tunnel aus gespannten Fäden blickt.
Der so gelenkte, eingeschränkte Blick gleicht einem sogenannten Tunnelblick, bei dem nur noch ein begrenzter Teil des Vorhandenen gesehen wird, entweder durch eine Einengung des Gesichtsfeldes, eine eingeschränkte Wahrnehmung des Gehirns oder die Unwilligkeit, Dinge außerhalb des eigenen Interesses wahrzunehmen.
Der Betrachter verliert den Überblick dadurch, dass ihm die Blickrichtung und der Ausschnitt des zu Sehenden vorgegeben werden und im psychologischen Sinn dadurch dass somit seine Wahrnehmung eingeschränkt wird.
Die Installation WEiT-DURCH-ÜBER-EIN-AUS spielt mit diesem Phänomen, da die Begrenzung des Sichtfeldes durch die gespannten Fäden transparent bleibt und durch den Blick zur Seite eine Erfassung des Raumes jenseits des Tunnels möglich bleibt, obwohl die Linien aus den 9m langen Wollfäden den Blick in den vorgegebenen Ausschnitt ziehen.
Die Installation ist durch eine im Atelierhaus Salzamt besondere räumliche Situation inspiriert. Auf einer Entfernung von ca. 11 Metern ermöglicht diese vom gleichen Standpunkt aus sowohl Einblick ins Atelier als auch durch das vis á vis gelegenen Fenster Ausblick aus dem Atelier hinaus.
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